Die in Berlin lebende österreichische Künstlerin Uli Aigner präsentiert ihr lebenslanges Kunstprojekt „One Million“ im Neuen Museum auf der Museumsinsel Berlin.
Im Rahmen des Projekts „One Million“ hat es sich Uli Aigner im Jahr 2014 zur Aufgabe gemacht, bis an ihr Lebensende 1.000.000 weiße Porzellan-Essgefäße mit eigenen Händen zu drehen. Sämtliche Gefäße entstehen in eigenständigen aufeinander folgenden Projekten. In jedes Objekt wird eine Nummer in der Reihenfolge seiner Herstellung graviert. Zudem wird ein interaktiver Datensatz im Netz angelegt, der Form und Standort eines jeden Gefäßes auf einer digitalen Weltkarte verzeichnet.
Im Neuen Museum sind die Arbeiten Aigners an fünf Stationen als Interventionen in Form verschiedener Medien wie Film, Installation und Skulptur präsent und gehen einen eindrücklichen Dialog mit Gefäßen aus der Sammlung des Museums für Vor- und Frühgeschichte ein. Uli Aigner schlägt damit eine Brücke zwischen moderner angewandter Kunst und der Formgebung aus Steinzeit, Bronzezeit und Eisenzeit und lässt die Besucher*innen an einem ganz neuen Blick auf prähistorische Gefäßkeramik teilhaben.
Interaktives Projekt
Uli Aigners ästhetisches Konzept basiert auf der unmittelbaren Interaktion mit Menschen. So lädt die Künstlerin vor Ort zehn Besucher*innen ein, sich ein Gefäß nach ihren eigenen Vorstellungen zu wünschen. In mehreren Kommunikationssitzungen erarbeiten Künstlerin und Besucher*in gemeinsam Form und Inhalt des Gefäßes, das Uli Aigner danach auf ihrer Drehscheibe individuell anfertigt. Der gesamte Prozess vom Erstkontakt bis zur Fertigstellung des Gefäßes wird filmisch dokumentiert. Ausgangsbasis dieser drei- bis sechsminütigen Kurzfilme sind alle Materialien, die durch Kommunikation mit dem Gegenüber entstanden sind. Die daraus resultierenden Objektinformationen sind digital zugänglich und durch QR-Codes vor Ort abrufbar. Eingebrannt wurden sie mittels individueller Kobalt-Siebdrucke in die Glasur des jeweiligen Porzellans. Mit der Präsentation – auf einem langen, schmalen Tisch im Übergang vom Steinzeit- in den Bronzezeitsaal – der zehn Porzellangefäße in unterschiedlichen Formen und Größen, die berührt werden dürfen, ermöglicht Uli Aigner zusätzlich haptische Erfahrungen.
Monumentale Installationen und Gefäße
In der zentralen Treppenhalle des Neuen Museums sind die bislang für das Projekt „One Million“ produzierten ca. 7.000 Porzellangefäße Uli Aigners in Form einer Filminstallation zu sehen. Rund 700 gebrannte und ungebrannte, zerbrochene und ganze Gefäße aus dem „One Million“-Archiv türmen sich im oberen Bereich der Treppenhalle wie Korallenablagerungen auf. „One Million Item Nr. 1“, das erste Porzellangefäß, dass Uli Aigner im Dezember 2014 hergestellt hat, wird in einer Vitrine im Roten Saal des Neuen Museums gezeigt. Zwischen Bronzezeit- und Eisenzeitsaal befinden sich die bislang großformatigsten Objekte der Künstlerin: Das größte Porzellangefäß der Welt, „Item 3501“, misst 2,40 m in der Höhe und 1,15 m im Durchmesser und wiegt ca. 800 kg. Das skulptural verformte Gefäß „Item 3502“ ist 1,50 m hoch und wiegt ca. 400 kg. Monumentale Gefäße dieser Größenordnung existieren aus Steinzeug oder Ton, aber bisher nicht aus Porzellan.
Die Künstlerin Uli Aigner
Uli Aigner (*1965 in Österreich) studierte nach ihrer Töpferlehre Produktdesign an der Universität für angewandte Kunst in Wien und Digitale Bildgestaltung an der Filmakademie Baden-Württemberg. Seit den 1990er-Jahren präsentiert sie ihre Arbeiten in renommierten internationalen Museen, Institutionen und Galerien. Im Mai 2015 gründete sie ihre eigene Weißdreherinnen-Werkstatt in ihrem Atelier in der Brandenburgischen Straße in Berlin.
Die von ihr verwendete Porzellanmasse kommt aus der Stadt Limoges in Frankreich, die seit 1771 für die Herstellung von Porzellan bekannt ist. Die transparente Glasur zeigt die feine Elfenbeinfarbe des bei 1.300 Grad Celsius dicht gebrannten Porzellanscherbens. Mit ihren schlichten und klar in der Form gehaltenen Schalen, Bechern, Schüsseln und Tellern macht Uli Aigner Porzellan selbst als Speichermedium zum Thema ihrer künstlerischen Auseinandersetzung. Ihr Kunstprojekt versteht sie als lebenslange Performance mit dem Ziel den Sinn für die eigene Existenz zu schärfen.
Eine Sonderausstellung des Museums für Vor- und Frühgeschichte der Staatlichen Museen zu Berlin
- 1. Januar 12:00 - 18:00
- 8. März 10:00 - 18:00
- 1. Mai 10:00 - 18:00
- 24. Dezember Geschlossen
- 25. Dezember 10:00 - 18:00
- 26. Dezember 10:00 - 18:00
- 31. Dezember Geschlossen
Bodestraße 1,
10178 Berlin
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