Vernissage
14.09.23 | 19:00
Anfang der 1980er Jahre entwickelte der Architekt und Werkbündler Günther L. Eckert eine architektonische Utopie: eine oberirdische, die Erdkugel umspannende riesige Röhre, die Lebensraum für die gesamte Menschheit bieten sollte. Mit einem technisch detailliert ausgearbeiteten Entwurf wollte Eckert nachweisen, dass die gesamte Menschheit in Wohlstand auf der Erde leben kann, ohne sie weiter auszubeuten und zu zerstören. Das Werkbundarchiv – Museum der Dinge öffnet mit der Präsentation der „Röhre“ einen Raum, um über Architekturen der Zukunft nachzudenken. Hierzu wird Eckerts Konzept um historische wie aktuelle Utopien ergänzt. Diese erweiterbare Sammlung zeigt, dass die baulich-technischen Visionen zugleich politische und soziale Visionen sind.
Im Unterschied zu vielen utopischen Konzepten plante Eckert kein (N)irgendwo oder (N)irgendwann. Vielmehr entwickelte er aus den der Technik innewohnenden Tendenzen einen in sich geschlossenen Regelkreis. Es kam ihm darauf an, dass die wie ein Raumschiff wirkende Konstruktion im Hier und Jetzt mit den zur Verfügung stehenden Mitteln und Techniken gebaut werden könnte.
Eckerts Vorstellungen zielten im Kern nicht auf das architektonisch-technische Konstrukt. Vielmehr hoffte er, dass die Menschen ihr "Ich" zugunsten eines "Wir" aufgeben und sich auf ein von allen gemeinsam getragenes Projekt verständigen könnten. Die Röhre war von ihm als ein mögliches Gehäuse für eine solche, vom "Wir" bestimmte menschliche Gesellschaft gedacht.
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Ansichten des Kontinuums in der Landschaft, Zeichnung von Günther L. Eckert 1980Click and drag to move
Angesichts der Klimakrise, der immer weiter fortschreitenden Zerstörung der Umwelt und der bewohnbaren Teile der Erde, sind nicht nur Städtebau und Architektur gefordert, zukunftsfähige Wohn- und Lebensräume zu entwerfen. Welcher Gestalt könnten diese sein? Besucher*innen sind eingeladen, ihre Ideen für ein Leben und Wohnen von Morgen einzubringen. Das Werkbundarchiv – Museum der Dinge nimmt seine aktuelle Situation – die Kündigung der Museumsflächen durch einen anonymen Immobilienfonds – zum Anlass, sich in Präsentationen, Ausstellungen, Veranstaltungen und Vermittlungsformaten dem vom Museum bislang weniger stark beleuchteten Werkbund-Thema der Stadt zu widmen.
"Die Röhre. Eine Architektur für denkbare Zeiten" ist die letzte Präsentation in den Kreuzberger Museumsräumen: Am 5. November 2023 schließt das Museum nach 17 Jahren seine Türen in der Oranienstraße 25.
"Die Röhre. Eine Architektur für denkbare Zeiten" wurde von Michael Fehr kuratiert. Zur Präsentation ist eine gleichnamige Publikation in deutsch und englisch erschienen.
Eröffnung: 14. September 2023, 19 Uhr (Eintritt frei)
Am 12. Oktober 2023 um 19 Uhr findet eine Kuratorenführung statt.
Leipziger Straße 54,
10117 Berlin
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+49 (30) 92 10 63-11
Eintrittspreis 6,00 €
Preis ermäßigt 4,00 €
14.09.23 | 19:00
6,00 €
4,00 €
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