Wenn die sogenannte Norm von jeher exkludiert, ist dann möglicherweise das ‚Abweichende‘ inklusiv und gastfreundlicher? Und welche Rolle können Künstler*innen dabei spielen, das Abweichen von der Norm als Methode zu imaginieren?
Eine Person, die Grenzen überschreitet, die marginalisiert und ausgeschlossen wird, braucht nicht um Vergebung zu bitten, weil sie ein*e ‚Gastarbeiter*in‘ oder deren Nachkomme ist, weil sie Zuflucht sucht, weil sie nicht an den Gott eines anderen glaubt oder an ihre eigenen Götter und Vorfahren, weil sie queer ist, weil sie sich für eine bessere Umwelt und Zukunft einsetzt oder zusammenfassend gesagt: weil sie als von der Norm abweichend gilt. Ein Abweichen, das sich nicht damit beschäftigt, etwas ungeschehen zu machen, sondern vielmehr damit, einer Vielzahl von Möglichkeiten des Nebeneinanders und Miteinanders und sogar des Ineinandergreifens Raum zu geben.
Das Haus der Kulturen der Welt (HKW) lädt über 50 Künstler*innen, Wissenschaftler*innen und Aktivist*innen aus Berlin und der ganzen Welt ein, über religiöse, soziale, klassenbezogene, nationale, sexuelle, disziplinarische und andere Formen des Überschreitens und Übertretens nachzudenken.
Mit einer Reihe von Kunstwerken, Performances und Diskussionen reflektiert dieses Forschungs- und Ausstellungsprojekt das Wesen der Grenzüberschreitung und hinterfragt sowohl die Normativität als auch die Strukturen, die sie aufrechterhalten.
In dem Projekt Forgive Us Our Trespasses / Vergib uns unsere Schuld geht es darum, alles, was Normativität beansprucht, zu durchkreuzen und zu durchqueeren. Es geht darum, sich zu krümmen, die verschlungenen Pfade des Lebens zu beschreiten, sich zu verirren und wiederzufinden. Es geht um Überschreiten als Mittel des Widerstands – ohne dabei um Vergebung zu bitten.
John-Foster-Dulles-Allee 10,
10557 Berlin
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+49 (30) 39 78 70
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Eintrittspreis 8,00 €
Tickets sind vor Ort, online oder auch an der Tageskasse im Gropius Bau erhältlich.
Preis ermäßigt 6,00 €
Zugehörige Veranstaltung
Eintritt
Eintrittspreis
8,00 €
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Katalog
Der Forgive Us Our Trespasses / Vergib uns unsere Schuld Reader geht Grenzüberschreitungen nach und den radikalen, emanzipatorischen Bedeutungen, die mit ihnen verbunden sind. Im Fokus stehen insbesondere Praktiken, durch die Grenzen überschritten und verschoben werden, ob in Bezug auf staatliches Handeln, Religion, Spiritualität, Sprache oder künstliche Intelligenz. Die hier versammelten Essays, Gedichte, und künstlerischen Beiträge erscheinen begleitend zur gleichnamigen Ausstellung im Haus der Kulturen der Welt. Sie erkunden die semantische Kluft zwischen dem englischen Wort trespasses – mit seiner doppelten Bedeutung des Sündigens und unbefugten Betretens – und dem deutschen Wort Schuld – mit seiner etymologischen Verwandtschaft zu Schulden. Im Gegensatz zum titelgebenden Zitat aus dem Vaterunser bitten die Beitragenden nicht um Vergebung für Grenzverletzungen, seien sie religiöser, gesellschaftlicher, klassenbezogener, nationaler oder sexueller Art. Vielmehr beharren sie darauf, sie als Mittel der Transgression, als Formen der Rebellion und als Möglichkeiten zur Transzendenz zu begreifen.
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