Welchen Raum können Natur, Skulptur und Architektur in der Kunst schaffen? Was für eine Lebensgesellschaft entsteht, wenn organische Prozesse die schöpferische Kraft sind? Und welche biologischen Formen lassen sich in Ästhetik übersetzen? Die neue Ausstellung Künstliche Biotope verbindet die Werke von Wilhelm Lehmbruck und Georg Kolbe mit den architektonischen Ideen Ludwig Mies van der Rohes. Die Künstlerin Anne Duk Hee Jordan reagiert mit einer für das Georg Kolbe Museum geschaffenen Installation auf die aktuelle Frage nach der Beziehung von Mensch und Natur. Neben architektonischen, installativen und skulpturalen Arbeiten – wie das berühmte Werk Kolbes Der Morgen – werden auch zahlreiche Fotografien zu sehen sein.
Die Ausstellung untersucht die fruchtbare Beziehung von Architektur, Skulptur und Natur in ihrem energetischen Wechselspiel und geht so einer Lebensfrage nach, die Wilhelm Lehmbruck, Georg Kolbe und Ludwig Mies van der Rohe miteinander verband. „Ich verlange vom Architekten nicht Wandfläche, sondern Raum“, lautete eine Anweisung Kolbes während des Baus seiner Sensburg, dem heutigen Georg Kolbe Museum. Auch der Architekt Ernst Rentsch bezeichnet die Funktionalität des Gartens damals als Freiluftatelier: "Die Wände sind unterbrochen durch hohe breite Fenster, um alle im Raume entstehenden Werke mit der äußeren umgebenden Natur in Beziehung bringen zu können." Dieser freie Gestaltungsgedanke, der auch das Museum selbst als ein künstliches Biotop beschreibt, lässt sich in den Kunstbegriff der drei Protagonisten der Ausstellung übertragen: Ludwig Mies van der Rohe entwickelte in den 1920er-Jahren eine radikal moderne, international weit ausstrahlende Architektursprache. In sein europäisches Hauptwerk wirken Plastiken von Lehmbruck und Kolbe zugleich als eigenständige Skulpturen wie auch als Elemente eines Organismus aus Raum, Licht, Material, Wasser und Pflanzen. Die Bildhauer Wilhelm Lehmbruck (1881–1919) und Georg Kolbe (1877–1947) schufen mit ihren figurativen Skulpturen ein Menschenbild, das neue Formen für die existenziellen menschlichen Fragen suchte. Die Ebnung der Kunst in eine organische Gesamtheit schafft nun in der Ausstellung Künstliche Biotope einen Dialog zwischen figürlicher Plastik und naturgemäßer Architektur.
Eine Installation der Künstlerin Anne Duk Hee Jordan (geb. 1978), Meisterschülerin von Olafur Eliasson, überführt das Thema der Ausstellung in einen zeitgenössischen Diskurs von Mensch und Natur: In ihrer für das Georg Kolbe Museum geschaffenen Installation treffen pflanzliche Systeme auf zeitgenössische Materialien wie farbiges Acrylglas und Kupferblech. Indem sie das Erbe der klassischen Moderne spielerisch aufnimmt und auch kritisch hinterfragt, weist sie auf die Fragilität des Lebendigen und die Grenzen planetaren Wachstums hin. Im Sinne von Donna Haraways „naturecultures“ imaginiert sie eine Welt, in der verschiedenen Agenten jenseits des Menschen miteinander interagieren und das Organische mit dem künstlich Geschaffenen eine neue Lebensgemeinschaft eingeht.
Sensburger Allee 25,
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In Ludwig Mies van der Rohes Villen wie Haus Lange in Krefeld wirken Plastiken von Lehmbruck und Kolbe zugleich als eigenständige Skulpturen wie auch als Elemente eines Organismus aus Raum, Licht, Material, Wasser und Pflanzen. Der Band zeichnet die Wechselbeziehung der drei herausragenden Künstler der Moderne und das Miteinander von Skulptur, Architektur und Natur nach.
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