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Modegraphik aus STYL 1922, „In der Lennéstraße“, Detail, Mantelkleider vom Modehaus Hammer, Lennéstraße 2. Zeichnung R.L. Leonard
© Staatliche Museen zu Berlin, Kunstbibliothek
Blick vom Landwehrkanal in die Matthäikirchstraße, im Hintergrund die Kirche St. Matthäus, Aufnahme 1930er Jahre
© Bildarchiv Foto Marburg
Schauspielerin und Cassirer-Gattin Tilla Durieux, eine der meistportraitierten Frauen des frühen 20. Jahrhunderts, 1921
© Staatliche Museen zu Berlin, Kunstbibliothek
Das Haus Matthäikirchstraße 4, heute Piazzetta des Kulturforums
© Foto: Zentralinstitut für Kunstgeschichte, Photothek, ZI-0178-02-3-252838 / Fotografie der Staatlichen Bildstelle
Zeitreise ins alte Tiergartenviertel
© Staatliche Museen zu Berlin, Kunstbibliothek

Eine frei zugängliche Präsentation der Kunstbibliothek erinnert an die kreative, kunstbegeisterte Bewohnerschaft rund um den Matthäikirchplatz vor 100 Jahren. Bilder und Texte zum Leben und Wirken ehemals berühmter Anwohner*innen erzählen von einer glanzvollen Epoche, die 1933 durch den NS-Staat brutal beendet wurden.

Am Kulturforum bilden heute Museen, Bibliotheken und die Philharmonie ein weltweit einzigartiges Architekturensemble der Moderne – bald ergänzt durch das im Bau befindliche Museum „berlin modern“ für die Kunst des 20. Jahrhunderts. Nur die wenigsten wissen, dass das heutige Kulturforum schon vor 100 Jahren ein Forum der Kultur und des Aufbruchs in die Moderne war. Allerdings sah es damals ganz anders aus: Das Tiergartenviertel war eines der elegantesten Wohn- und Geschäftsquartiere Berlins. Rund um die Matthäikirche lebten vermögende Unternehmer, Kulturschaffende und Intellektuelle in prächtigen Häusern. Was alle verband, war ihre Leidenschaft für Kunst, Literatur, Musik und Mode.

Die Kunstbibliothek, die dieses versunkene Atlantis der Moderne intensiv erforscht, lädt mit ihrer Präsentation ein zu einer faszinierenden Zeitreise in die Vergangenheit des Kulturforums. Mit einem Mal werden Erinnerungen an längst vergessene Menschen wieder lebendig, die für die Künste und mit den Künsten lebten, und deren Leidenschaft wir bis heute viel verdanken. Mit der Präsentation reagiert die Kunstbibliothek auf die große Publikumsresonanz ihrer Vortragsreihe „Kunstgeschichte(n) des Tiergartenviertels“, die auch 2025 fortgesetzt wird. In dieser Reihe stellen Wissenschaftler*innen aus unterschiedlichsten Disziplinen ihre aktuellen Forschungen zur Geschichte des Ortes vor.

Das Tiergartenviertel – eine vergessene Welt

Das Tiergartenviertel galt seit den 1860er Jahren als eines der schönsten Viertel Berlins. Aus einem Ort der „Sommerfrische“, mit Sommerhäusern und riesigen Gärten, entwickelte sich bald eine begehrte Wohngegend. In den 1910er- und 1920er-Jahren war das Viertel dann der „place to be“ für Künstler*innen und Kunsthändler, Innenarchitekt*innen, Modeschöpfer*-innen und Fotograf*innen. Nach dem radikalen Bruch durch die Zeit des Nationalsozialismus, Kriegszerstörungen und Abrissen in der Nachkriegszeit blieb kaum etwas vom einstigen Glanz. Heute ist das Viertel ein Mythos. Von mehr als 529 Häuserensembles sind nur 17 erhalten.

Das Kulturforum: Schon vor 100 Jahren ein Forum der internationalen Künste

Im Mittelpunkt der Präsentation steht die glanzvolle Epoche des Tiergartenviertels Anfang des 20. Jahrhunderts, als sich das Viertel mit seinen kulturellen Netzwerken zu einem Zentrum der Moderne, des Kunstsammelns, des Kunsthandels, der Mode, der Fotografie und der Inneneinrichtung entwickelte. Schon vor 100 Jahren war das Gebiet rund um die Matthäikirche ein „Kulturforum“.

Der erzählerische Faden orientiert sich an ausgewählten Akteur*innen, die auf ganz verschiedene Weise zum Glanz des Viertels beigetragen haben: Modejournalistin Julie Elias lud Künstlerfreund Max Liebermann und viele andere prominente Gäste zum Diner und „Tango-Cocktail“ an den Matthäikirchplatz ein. Julius Elias und Galerist Paul Cassirer begeisterten die Nachbarschaft für Van Gogh und die französischen Impressionisten. Eduard und Johanna Arnhold, Oscar Huldschinsky und viele weitere Kunstsammler*innen verwandelten ihre Privathäuser in Museen für Meisterwerke aus allen Epochen. Innenarchitekt*innen wie Leni Michels-Fougner oder Paul Huldschinsky entwarfen Wohn- und Repräsentationsräume, und die Mode-Designerin Erna Becker sorgte für das Outfit von Marlene Dietrich. Nicht zu vergessen: die Chronistin des Tiergartens Julie Elias, deren Berichte uns Einblicke geben in die damalige kreative Haute-Couture-Szene Berlins.

Die Vergangenheit des Tiergartenviertels und die Zukunft des Kulturforums

Diese einmalige kulturelle Blütezeit mit ihren kunstsinnigen Netzwerken endete 1933 mit der Entrechtung, Beraubung und Ermordung vieler als Jüdinnen und Juden beziehungsweise Demokrat*innen verfolgten Anwohner*innen. Das Viertel wurde im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört und die Erinnerung an die ehemals prominenten Bewohner*innen, ihre außergewöhnlichen Kunstsammlungen und kreativen Leistungen ausgelöscht.

Mit dieser Präsentation bereitet sich die Kunstbibliothek auf die Zukunft des Standorts Kulturforum vor, denn im Neubau „berlin modern“ wird die Kunstbibliothek mit einer Ausstellungsplattform für ihre Museumssammlungen zum Grafikdesign, sowie zur Architektur, Design, Fotografie, Buch- und Medienkunst vertreten sein. Die Geschichte des Tiergartenviertels als einem Hot Spot der europäischen Moderne wird in dieser Dependance eine wichtige Rolle spielen.


Das Projekt „Kunstgeschichte(n) des Tiergartenviertels“ wurde 2022/23 gefördert durch Die Beauftrage der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM). Wissenschaftliches Team: Dr. Gesa Kessemeier, Dr. Joachim Brand

Eine Präsentation der Kunstbibliothek – Staatliche Museen zu Berlin

Öffnungszeiten,

  • Montag-Freitag 09:00 - 20:00
  • Samstag-Sonntag 10:00 - 18:00
  • 1. Januar 12:00 - 18:00
  • 8. März 10:00 - 18:00
  • 1. Mai 10:00 - 18:00
  • 3. Oktober 10:00 - 18:00
  • 24. Dezember Geschlossen
  • 25. Dezember 10:00 - 18:00
  • 26. Dezember 10:00 - 18:00
  • 31. Dezember Geschlossen

Standort,

Kunstbibliothek
Matthäikirchplatz 8, 10785 Berlin

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Telefon,

+49 (30) 266 42 42 42

Website,

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