Berliner Unterwelten-Museum Geschlossen
Der 1997 gegründete Verein Berliner Unterwelten widmet sich einem speziellen Kapitel der Stadtgeschichte. Er erforscht Bauwerke im Berliner Untergrund und macht sie in Führungen zugänglich. In verschiedenen Bunkeranlagen Berlins erfährt man zum Beispiel, wie Menschen zur Zeit der Teilung durch Tunnel oder durch die Kanalisation zu flüchten versuchten oder was es mit den „Geisterbahnhöfen“ auf sich hatte.
Eine der Führungen ("Dunkle Welten") findet in einem ehemaligen Zivilschutzbunker im U-Bahnhof Gesundbrunnen statt, den der Verein 1998 angemietet hat. Etwa 1 300 Berliner sollten bei Bombenangriffen in diesem 1941/42 in den U-Bahn-Tunnel eingebauten Bunker Zuflucht finden, tatsächlich waren es oft mehr als das Dreifache. In dem original erhaltenen Komplex mit Stahltüren und Lüftungsanlage kann man sich vorstellen, wie bedrückend das Ausharren in den engen, stickigen Räumen gewesen sein muss.
Auf vier Etagen zeigt der Verein hier außerdem Zeugnisse anderer unterirdischer Berliner Anlagen wie der Rohrpost, der Brauereikeller und der Kanalisation. Fotografien und Fundstücke vermitteln einen Eindruck des 1990 entdeckten Fahrerbunkers der Reichskanzlei. Die Ausstellung erzählt auch von einem ganz besonderen Fund in einem Tempelhofer Bunker, einer Kartei der Zwangsarbeiter eines Elektrounternehmens.