Nach der Reichstagswahl vom 5. März 1933 ging die SA brutal gegen politische Gegner vor. In Berlin entstanden die ersten Konzentrationslager und mehr als 220 Folterstätten und improvisierte Haftstätten. Eines dieser frühen Konzentrationslager, das von März bis Dezember 1933 bestand, war das SA-Gefängnis an der General-Pape-Straße in Schöneberg.
Das Haus war um 1900 als Wirtschaftsgebäude für die Preußischen Eisenbahnregimenter errichtet worden. 1992 gelang es der Geschichtswerkstatt Papestraße, die ehemalige Haftstätte zu identifizieren. Die als Haftzellen genutzten Kellerräume sind im damaligen Zustand erhalten, an den Wänden finden sich Inschriften und Datumsangaben.
Seit 2013 dokumentiert eine Ausstellung die Geschichte des Gefängnisses. Die SA-Männer verhörten und folterten vor allem politisch Andersdenkende und Juden. Unter den Inhaftierten waren Sozialdemokraten, Kommunisten und Gewerkschaftsvertreter, jüdische Ärzte und Rechtsanwälte.
Bislang sind knapp 500 Personen, die 1933 in der Papestraße in Haft waren, namentlich bekannt. Etwa 30 Menschen starben an den Folgen der Folter.
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