Humboldt-Museum – Schloss Tegel
Das in Privatbesitz befindliche und nach wie vor bewohnte Schloss Tegel geht auf ein Herrenhaus zurück, das 1558 für einen Hofsekretär Joachims II. errichtet wurde. 1766 gelangte es in den Besitz der Familie von Humboldt. Wilhelm von Humboldt, der Philosoph, Sprachforscher und Begründer der Berliner Universität, und sein Bruder, der Naturforscher Alexander von Humboldt, verbrachten hier ihre Kindheit.
Nach seiner Entlassung aus dem Staatsdienst 1819 zog sich Wilhelm von Humboldt in sein Elternhaus zurück und ließ den Renaissancebau von Karl Friedrich Schinkel außen und innen klassizistisch umbauen. Das Vestibül ist im Stil eines altrömischen Atriums mit einem Brunnen in der Mitte gestaltet. Die Arbeitsräume und die Salons nahmen die antiken Skulpturen und Abgüsse auf, die Wilhelm und Caroline von Humboldt vor allem während ihrer Jahre in Rom erworben hatten. Die weitgehend erhaltenen Räume spiegeln die Gedankenwelt der Humboldts und sind ein eindrucksvolles Beispiel für die lebendige Aneignung der Antike in jener Zeit. Sie sind im Rahmen von Führungen zu besichtigen.
Schinkel entwarf 1829 auch die Familiengrabstätte im Park. Die Säule mit der Skulptur der Spes (Hoffnung) von Bertel Thorvaldsen ist vom Haus aus zu sehen.