Ludwig Mies van der Rohe (1886–1969) zählt neben Le Corbusier, Frank Lloyd Wright und Walter Gropius zu den wichtigsten Architekten des 20. Jahrhunderts. Das Landhaus Lemke entwarf er 1932 in seiner Zeit als Direktor am Bauhaus, es ist ein beredtes Zeugnis seiner Liebe zum Backstein.
Auf einem großen stillen Gartengrundstück liegt es wie ein L-förmiger Riegel im grünen Gras – Funktionalität und Idylle in schönster Harmonie. Das Wohnhaus-Juwel war das letzte Werk Mies van der Rohes vor seinem Weggang in die USA. Die Bauherren, das kinderlose Ehepaar Lemke, Betreiber einer Graphischen Kunstanstalt und Druckerei, wurden 1945 aus dem Haus getrieben. Die Rote Armee hatte es beschlagnahmt.
Seit den 60er-Jahren verschandelte das Ministerium für Staatssicherheit das Haus durch zahllose Umbauten und nutzte es als Wirtschaftsgebäude. 1977 vom Ost-Berliner Magistrat unter Denkmalschutz gestellt, gelangte das Haus Lemke 1990 dank bürgerschaftlichen Engagements in die Trägerschaft von Hohenschönhausen (heute Lichtenberg).
Das Bauhaus-Kleinod ist ein Glücksfall für die Kunst der Moderne, als Ausstellungsort, als Treffpunkt von Architekten und Ort für kulturelle Veranstaltungen. Das Architekturdenkmal wurde für die Öffentlichkeit gerettet, ein Förder-und Freundeskreis entstand, der über eine Million Euro für die denkmalgerechte Sanierung aufbrachte. Seither reagiert das Ausstellungsprogramm auf die Frage, was es heißt, Kunst in einem Haus zu zeigen, das an sich schon ein Kunstwerk ist.
- Montag Geschlossen
- Dienstag-Sonntag 11:00 - 17:00
Oberseestraße 60, 13053 Berlin
+49 (030) 970 006 18
Eintritt frei
Ausstellungen
Veranstaltungen
Mies van der Rohe Haus
SMALL TALK IM ADVENT
Brigitte Werneburg und Dr. Wita Noack im Gespräch mit Bettina Allamoda
Lesung, Gespräch