Mori-Ogai-Gedenkstätte Geschlossen
Mori Ôgai (eigentlich Mori Rintarô, 1868–1922) war Arzt, Übersetzer, Schriftsteller und Kritiker. Sein Medizinstudium absolvierte er sowohl bei deutschen Ärzten in Japan als auch in Deutschland selbst. Von 1887 bis 1888 arbeitete er am Hygiene-Institut von Robert Koch. Ôgai hat neben eigenen Werken und medizinischen Abhandlungen 130 Werke der europäischen Literatur und Kultur ins Japanische übertragen, darunter erstmalig beide Teile von Goethes "Faust". Seine Berliner Novelle "Das Ballettmädchen" gilt als Beginn der modernen Literatur in Japan.
Die Mori-Ôgai-Gedenkstätte ist eine Einrichtung der Humboldt-Universität zu Berlin und befindet sich im Gebäude der ersten Unterkunft Ôgais während seines Berlin-Aufenthaltes 1887–88. Neben der 2017 neueröffneten zweisprachigen Dauerausstellung "Zwischen den Kulturen" zu Leben und Werk von Mori Ôgai (auf Deutsch und Japanisch) erwartet den Besucher ein abwechlungsreiches Programm mit Sonderausstellungen, wissenschaftlichen Vorträgen und Lesungen. In der Präsenzbibliothek steht ein digitaler Katalog mit Forschungsarbeiten zu Ôgai und Übersetzungen seiner Werke zur Verfügung.