Sich ins Grüne flüchten, den Alltag vergessen, alle Pflichten, Sorgen und gesellschaftlichen Zwänge hinter sich lassen. In der Kultur des italienischen Frühbarock hat der Wunsch, aus der erdrückenden Zivilisation zu entfliehen, einen Namen: Arkadien, das Land der Schäferinnen und Schäfer, des ewigen Frühlings, der Liebe und der Dichtung, in dem der Mensch mit Natur und mythischen Wesen im Einklang lebt. Die Utopie von Arkadien, die Idee einer symbolischen, aus Raum und Zeit gefallenen Ideallandschaft, bietet Anlass, gesellschaftliche Normen zu hinterfragen, die Gedanken um Mögliches, aber auch Unmögliches kreisen zu lassen.
Ferrara 1580: Ganz im Sinne der Renaissance als Wiedergeburt der antiken Kultur wurden Autoren der Antike, die das Bild des paradiesischen Arkadien nachhaltig geprägt hatten, nun wieder gelesen und studiert. Mit der Entdeckung der Werke Theokrits und Vergils gewann auch die Idee Arkadiens im Italien der frühen Neuzeit wieder an Bedeutung und den Figuren bukolischer Dichtung wie Tirsi, Mopso, Fili und Amarilli wurde neues Leben eingehaucht. Als einer der prominentesten Vertreter italienischer Hirtendichtung träumt Torquato Tasso, heute vor allem durch Goethes gleichnamiges Drama bekannt, in seinem Schäferspiel »Aminta« (1573) von freier Liebe und schamloser Lust fernab gesellschaftlicher Konventionen, fernab von Fragen des Standes und Geschlechts. Doch Arkadien, so antwortete Battista Guarini mit dem Theaterstück »Il pastor fido« (1580), bleibt ein Traum. Selbst in scheinbarer Unschuld und Natürlichkeit lauert die Sünde. So sehr man auch von Arkadien träumen mochte, das Paradies war seit längst vergangenen Zeiten verloren.
Das Programm lässt diese Utopie mit Vertonungen u.a. der Texte Torquato Tassos und Battista Guarinis aus deren näheren Umfeld am Hof von Alfonso II. d’Este in Ferrara wiederentstehen. Es erklingen Werke von Girolamo Frescobali, Claudio Monteverdi, Sigismondo d’India, Luzzascho Luzzaschi und Luca Marenzio
Das Ensemble Musica getutscht, vom Lautenisten Bernhard Reichel gegründet, hat auf Musik von 1500 bis 1650 spezialisiert und zum Ziel gesetzt, diese 150 Jahre intensiv zu studieren – nicht nur um Musik möglichst historisch informiert wieder zu geben, auch um dem Publikum den kunsthistorischen, politischen und philosophischen Rahmen zu zeigen, mit dem sie so eng verknüpft ist. Neben Konzerten bei Festivals in ganz Deutschland betreut das Ensemble einen eigenen Konzertzyklus in Bremen und Oldenburg und kooperierte mit Solistinnen und Solisten wie Emma Krikby, Marie Luise Werneburg, Mechthild Karkow, Magdalena Podkoscielna, Anna Kellnhofer, Pia Davila, Mirko Ludwig, Claudius Kamp und Mirjam- Luise Münzel. Im Januar 2022 debütiert das Ensemble in der Hamburger Elbphilharmonie.
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